Was Justin Timberlake für die Popmusik, ist Guido Maria Kretschmer für die deutsche Modeszene. Neben dem Designen von Mode, betätigt er sich ebenfalls als Gastgeber des erfolgreichen TV Modeformates Shopping Queen und als Juror beim Supertalent.
Frauen lieben ihn und schmelzen reihenweise dahin, wenn er mit seinen gekonnt witzig und kritischen Analysen die Outfits der Kandidaten bewertet. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass sich reihenweise B- und C-Promis auf seiner Show die Klinke in die Hand geben. Ein Pläuschchen hier, ein Pläuschchen da, immerhin ist man eine gewissen Verspätung bei dieser Show schon gewohnt.
In dieser Saison kreiert Guido eine Kollektion unter dem Motto ‚Altai‘. Das Thema jedoch konnte ich nur schwerlich auf dem Laufsteg wiederfinden. Vielmehr ist die Kollektion geprägt von floralen Mustern, klaren Schnitten und der Farbe Bordeaux. So finden sich Chrysanthemen beispielsweise all over in kräftigem Rot auf langen und kurzen Kleidern, als Applikation in Metallic oder als Stickereien an der Schulter- und Halspartie.
Ein weiteres wichtiges Element greift Kretschmer, wie schon so häufig zuvor, auf. Schößchen an Blazern finden sich stets wieder. Aufwendige Details wie Spitze setzen Highlights bei teilweise sehr biederen Kleidern und werten geradlinige Schnitte auf.
Man muss gestehen, dass seine Kreationen oftmals eher weniger für die Mittzwanziger-Generation geeignet sind. Das müssen sie jedoch auch nicht, denn Stars und 80 Prozent der mir bekannten Frauen vergöttern seine Outfits. Eine schöne Kollektion, die einen jeden Fan glücklich macht. Auch die um mich herumsitzenden Leute spiegeln diesen Eindruck mit ihren Begeisterungsstürmen über Ärmeldetails und Farbwahl wider. Der einzige Wehmutstropfen war der fehlende Showeffekt, eines der normalerweise prägnanten Details seiner Präsentationen auf dem Laufsteg.