Als Designer die eigene Show auf einer Fashion Week zu haben, ist für viele der aufstrebenden Talente ein Traum. Auch wenn der Begriff ‚Nachwuchstalent‘ auf ihn nicht mehr wirklich zutrifft, wurde dem Minimalist Hien Le eine Ehre zu teil, die vor ihm nur wenige Designer in Empfang nehmen durften. Bereits zum dritten Mal in Folge eröffnet er die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin.
Puristische Designs, eine ausgewogene Farbpalette und eine einzigartige Schnittführung wohnen den Kollektionen dieses Genies inne.
Könnte man auch auf den ersten Blick auf die Idee kommen, ähnliches bei anderen großen Modeketten zu erhalten, so wird dieser Eindruck bei genauerem Hingucken wiederlegt. Kleine Raffinessen und ein ausgeklügeltes Farbkonzept bilden dabei die Grundpfeiler.
So ist es dann auch bei dem Eindruck, er wiederholt sich in seinen Kollektionen oder knüpft an vorhergegangene Kollektionen an. Nein! Es sind Weiterentwicklungen.
Farbverläufe erfindet er dabei stets neu, große Karomuster werden ergänzt und Materialien spannend kombiniert. So findet weiches Leder im Vergleich zu vorhergegangenen Materialien Einzug in diese Kollektion und bildet in warmen Bordeaux einen farblichen Höhepunkt.
Während Mitternachtsblau weicht, finden sich wie in der Herbst/Winter Saison ein Jahr zuvor, Hemden mit hochgeschlossenem Kragen wieder und erzeugen dabei eine gewisse Kühle und Distanz. Es sind diese im ersten Augenblick fast schon unwesentlich anmutenden Details, die den Unterschied machen und jeden Hien Le Fan zum Schwärmen bringen.
So entfernt er sich vom bloßen Minimalismus-Genie, hin zum Perfektionist beim Spiel mit Proportionen. Oversize zeigt sich dabei genauso ausgeprägt wie taillierte Looks und bildet ein einzigartiges Spannungsfeld.